Interessenten, die in regelmäßigen Abständen unsere "Baustellenmaßnahmen" verfolgt haben, könnten den Eindruck gewinnen: Jetzt ist alles gelaufen, alles vollendet. Für die Jahnstraße wurde das Umfeld um den Carport planiert und eigentlich fertiggestellt.
Aber was soll dies nun? Sind die Verantwortlichen des TV Passau größenwahnsinnig geworden? Überziehen sie jetzt auch noch die altehrwürdige, unter Denkmalschutz stehende Jahnturnhalle mit einer Baumaßnahme.
Die Liegenschaftswarte berichteten in der letzten Jahreshauptversammlung von beunruhigenden Sprüngen im Mauerwerk des Altbaus. Wahrscheinlich ist es auch mit der Grundfeste auf der Sportplatz-Seite nicht zum Besten bestellt.
Aber zur Beruhigung: Ein erneuter finanzieller Kraftakt ist momentan nicht in Planung.
Was sollen dann aber die Gerüste? Auflage des Neubaus war, dass das gesamte Areal einen Blitzschutz aufweisen muss.
Um diesen zu installieren, musste zuerst das alte Gelände mit einem Graben umrundet werden, in dem entsprechenden Erdkabeln verlegt wurden. Für die Anschlussarbeiten vom Dach zur Erde war dann das Gerüst, aus baulichen Sicherheitsgründen, unerlässlich.
Dann steht eigentlich nur noch die Innenausstattung mit den erforderlichen neuen Sportgeräten sowie den Geräteschränken an. Eigentlich ein Klacks. Alles ist seit mindestens 3 - 4 Monaten bestellt und bestätigt.
Also los geht's.
Alles NEU, macht der MAI!
Anlieferung der Sportgeräte für den Konditionsraum und von 11 Geräteschränken. Alles logistisch vorgeplant: Schränke werden in der Otto-Geyer-Straße entladen, die Geräte für die "Mucki-Bude" in der Jahnstraße. So ist eine fast ebenerdiger Zugang zu den entsprechenden Räumlichkeiten möglich.
Acht Uhr dreißig Arbeitsbeginn. Monteure der Sportartikelfirma Sport-Thieme vor Ort. Freiwilliges Arbeitsteam des TV zur Unterstützung einsatzbereit . Spedition auch vor Ort. Weniger von Vorteil war, dass die Spedition als Nationalitätskennzeichen " PL " führte. Der Fahrer eigentlich nur zwei deutsche Worte beherrschte: "Unterschrift" + "Stempel". Voraussetzungen, um den Frachtbrief zu unterzeichnen.
Außerdem war er mit einer Mentalität, wie ein Panzer ausgestattet. Alles "Radebrechen", unterstützt mit Händen und Füßen, er möge doch den LKW unter Zuhilfenahme des Gehsteiges parken, fruchteten lange nichts. Mitten in der Jahnstraße parkte er das Fahrzeug. Fakt war, dass der Straßenverkehr nicht nur in der Jahnstraße sondern auch in den angrenzenden Straßenzügen vollkommen zum Erliegen kam. Bis über die Innbrücke reichte letztendlich der Rückstau. Eilige Hausfrauen, Pflegedienste und sogar der Busfahrer, alles Verkehrsteilnehmer mit Zeitplan, wurden vorstellig. Dazu stellte sich heraus, dass die Beinpresse für den Konditionsraum im gelieferten Zustand nicht durch unseren Hausgang transportiert werden konnte. Auf dem Fahrzeug erst in kleinere Einzelteile demontiert werden musste.
Uns ist nicht mehr in Erinnerung, wer es dann doch noch geschafft hat, dass der Fahrer zumindest eine Fahrspur ermöglichte. In guter Erinnerung ist mir aber noch, dass von den elf bestellten Geräteschränken nur 5 auf dem LKW waren. Kein Problem, ein zweites Fahrzeug war mit dem Rest für 11:00 Uhr avisiert. Dieses trudelte dann so gegen 13:15 Uhr in der Otto - Geyer - Straße ein. Was letztendlich nicht so gravierend war, weil wir mit den anderen Gerätschaften sowieso voll beschäftigt waren. Zum allgemeinen Verständnis sei erwähnt, dass auf dem Nummernschild "BG" prangte. Deprimierend aber die Tatsache, dass sich auf dem Riesen-LKW nicht die ausstehenden Schränke befanden, sondern nur der elastische Sportboden für den Konditionsraum.
Nachteil Otto-Geyer-Straße: Die gewichtige Ware musste durch das ganze Gebäude geschleppt werden (siehe Logistikplan oben).
Vorteil Otto-Geyer-Straße: Wir verhinderten wahrscheinlich den zweiten Verkehrsstau des Tages in der Jahnstraße.
Was war jetzt mit den restlichen, ausstehenden Geräteschränken?
Diese waren für Donnerstag, den 23. Mai 08:00 Uhr avisiert.
Arbeitsteam ab 07:45 Uhr vor Ort.
Zwischenbescheid um 10:00 Uhr: LKW im Stau.
Die Geduld schön langsam angespannt und auf dem Siedepunkt..
Zwischenbescheid um 11:30 Uhr:: LKW im Stau
Um 12:15 Uhr Schnauze voll. Arbeitsteam verlässt das TV Gelände.
Anruf auf Handy um 12:45 Uhr: Noch 30km nach Passau.
Antwort: Abladen, ohne uns, in der Otto-Geyer-Straße und Zwischenlagern zwischen Turnhalle und blauem Container auf Höhe des Sportplatzes. Ob verstanden? LKW führte wieder "BG" als Nation.
Über unsere Platzartin die Info. Spedition ist da, hat aber keinen Hubwagen, um die Schränke zu entladen. Empfehlung unsererseits: Wieder umkehren und am Montag neu anliefern, denn da sind die Monteure der Sportartikelfirma für die restlichen Arbeiten vor Ort.
Wie auch immer um 18:00 Uhr Vollzug: Schränke zwischengelagert zwischen Turnhalle und Container.
Übrigens ergab unsere Recherche über die Staumelder allgemein und Bayern 3 dass auf der A 3 zur fraglichen Zeit keine Staumeldungen vorlagen!
Dass es auch verständlicher geht, bewiesen zwei Speditionen dann am Freitag, den 24. Mai, die ebenfalls noch Gerätschaften anlieferten und deren Nummernschilder mit " PA " begannen.
Der darauffolgende Samstag war dann "Großkampftag". Im Schweiße unseres Angesichtes und unter äußerster Belastung unserer Lendenwirbel, montierten wir in der Zeit von 11:45 Uhr bis 17:30 Uhr die gelieferten Geräte zusammen. Die beweglichen Gerätschaften lassen wir aus Sicherheits- und Haftungsgründen noch verpackt.
Wegen Gewicht und Umfang im Carport in der Jahnstraße zwischengelagert, warten sie auf die Monteure von Sport Wallenreiter.
So zieht sich ein vermeintlicher leichter Baustein doch über einen gewissen Zeitraum hinweg.
Vor 35 geladenen Gästen aus Vorstandschaft, Ältestenrat, Stadtverband für Sport, BLSV, Grundschule Innstadt, Kindergarten und natürlich einigen TV-Ehrenmitgliedern fand am Freitag, 31. Mai eine kleine Einweihungsfeier statt.
Der erste Vorsitzende des TV Peter Niedermeier hieß die Gäste willkommen.
OB Jürgen Dupper sprach bei seinem Grußwort von einem "Schmuckkästchen".
Architektin Ina Reiter-Hahne ging auf die anfänglichen "Stolpersteine" ein und meinte damit die mittelalterliche Stadt- und Zwingermauer. Nach elf Monaten Bauzeit ist jetzt aber alles geschafft.
Den kirchlichen Segen erteilten Stadtpfarrer Pater Mirco (li.) und stellvertretender Dekan Dieter Martin.
Mit einer allgemeinen Besichtigung der neuen Räumlichkeiten und einer deftigen Brotzeit fand die Einweihung ihren Abschluss.
Doch das TV-Leben geht weiter.
Damit aber gleichzeitig leider wieder Unannehmlichkeiten.
Seit der Anlieferung der Gerätschaften für den Konditionsraum musste wegen des Umfangs und des Gewichts zwei Teile im Carport gelagert werden. Sie warteten auf das Erscheinen der spezialisierten Monteure der Fa. Sport-Wallenreiter.
Als der Geschäftsführer des TV am Samstag um 12:45 Uhr den Carport ansteuerte, machte er eine unliebsame Entdeckung.
Statt der zwei Kisten war nur noch eine vor Ort. Die obere entwendet oder auf gut bayerisch "gstoin".
Bei der Polizei wurde Anzeige erstattet. Die Ermittlungen laufen, wie es so schön heißt.
Wir wünschen eigentlich niemanden etwas schlechtes, aber dem Dieb keine Freude mit dem Gerät und mit jedem Tritt auf dem Cross-Trainer einen Muskelriss nach dem anderen.
Um einem zweiten "Besuch" vorzubeugen, haben wir uns daran gemacht, die zweite Kiste zu sichern. Dabei handelt es sich um ein zentnerschweres Laufband, dass fünf Leute unter Aufbietung aller Kräfte ins Haus schleppten. Fotos davon gibt es keine, denn alle Hände wurden gebraucht. Da der TV Passau keine Spedition ist und entsprechende Gerätschaften für einen solchen Transport ganz einfach fehlen. war Muskelkraft angesagt.
Nun, die Geschichte wird sicherlich eine weitere Fortsetzung haben, die dann im Bericht Nr. 16 ihren Niederschlag finden wird.